«Kill Bill» von Quentin Tarantino (Blu-ray)

Uma Thurman in «Kill Bill: Vol. 2»

Die Ästhetik der Gewalt hat es ihm angetan. Und die Künstlichkeit der Sprache. Die Stärken und Schwächen von Quentin Tarantino sind ganz deutlich in seinem zerstückelten Racheepos «Kill Bill» zu erkennen. Während sich das Ballet der Gewalt im ersten Teil in ein furioses Finale steigert, verliert sich im zweiten Teil jegliche Spannung und Dynamik in endlosen Gesprächen.

Viel erklären muss ich zu «Kill Bill» wohl nicht. Eine schwangere Frau, die Braut, wird bei der Probe ihrer Hochzeit beinahe ermordet. Aber eben nur beinahe. Nach vier Jahren erwacht sie aus dem Koma und strebt nach Rache. Früher war sie Mitglied der im Auftrag von Bill handelnden Killertruppe Deadly Viper Assassination Squad. Nun stehen die früheren Kollegen und Bill auf der Todesliste der Braut.

Tarantino liebt es dick aufzutragen. So ist «Kill Bill: Vol. 1» eine regelrechte Orgie der Gewalt. Die ist so übertrieben und so stilvoll inszeniert, dass sie durch ihre Überspitzung kaum schockiert. Da kann das Blut noch so toll aus den Wunden spritzen. Und die Braut sieht sich im Schlusskampf natürlich nicht einfach ein paar Gegnern gegenüber, sondern gleich über 88. Exzess ist ganz eindeutig das Markenzeichen von Tarantino.

«Kill Bill: Vol. 1»

Diese Masslosigkeit sorgt in «Vol. 1» für eine herrlich reizvolle Sinnesüberflutung. In «Vol. 2» wird dann fast nur noch gequasselt. Tarantino erklärt in einem Drehbericht, dass im ersten Teil die Fragen gestellt werden, die dann im zweiten Teil beantwortet werden. Da hat er aber sein eigenes Konzept nicht ganz verstanden oder es einfach mangelhaft umgesetzt. Die Sprüche erweisen sich lediglich als Verzögerungstaktik, und Informationen bieten sie nur in geringem Mass.

Was nun aber vor allem interessieren dürfte: Wie fällt das Urteil über die Blu-ray-Disc aus? Die sind erste Klasse! Ganz bestimmt Grund genug, dass sich so mancher Tarantino-Fan überlegen muss, spätestens jetzt in HD-Technologie zu investieren. Die auffälligen Farben (nicht nur rot) kommen ganz besonders gut zur Geltung. Herausragend ist aber auch die unkomprimierte Tonspur PCM 5.1, die vor allem in «Vol. 1» für eine überwältigende Tonkulisse sorgt.

Das nur in Standardauflösung vorliegende Bonusmaterial auf den beiden Blu-ray-Discs ist identisch mit den Extras auf den DVDs. Da sind zu beiden Teilen ein Drehbericht enthalten, ein Musikvideo, ein Mitschnitt von einem Konzert von Chingon sowie eine zusätzliche Szene.

Vol. 1: 5 Sterne
Vol. 2: 2 Sterne
Bild-/Tonqualität (Blu-ray): 6 Sterne
Bonusmaterial (Blu-ray):
3 Sterne

(Bilder: ©Disney)

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