«All the Boys Love Mandy Lane» (Blu-ray)

Amber Heard in «All the Boys Love Mandy Lane»

Am 9. September 2006 wurde «All the Boys Love Mandy Lane» am Toronto Film Festival erstmals vorgeführt. Knapp zwei Jahre später kam der eher ungewöhnliche Horrorthriller im Herbst 2008 auch in der Schweiz in die Kinos. Im Gegensatz zu anderen aktuellen Vertretern des Genres setzt Regisseur Jonathan Levine weniger auf blutige Effekte als vielmehr auf stilvolle Kameraarbeit und Raum für die Figuren.

Mandy Lane (Amber Heard) ist zuckersüss und unschuldig. Als sie nach den Sommerferien in der Schule auftaucht, ist sie plötzlich das Objekt der Begierde aller Jungs, denen die in den letzten Monaten ausgereiften weiblichen Reize auffallen. Daran hat ihr bester Freund, der unscheinbare Emmet (Michael Welch) wenig Freude. An einer Party überredet er einen betrunkenen Verehrer, vom Dach des Hauses in den Pool zu springen. Die Landung misslingt gründlich – der Junge stirbt beim Aufprall. Daraufhin kühlt sich die Beziehung von Mandy und Emmet ab.

Am Ende des Schuljahres verbringt Mandy mehr Zeit mit neuen Freunden. Besonders Red (Aaron Himelstein) ist scharf darauf, die verlockende Schönheit in das Landhaus seiner Eltern einzuladen. Dort soll Mandy ihre Unschuld verlieren – natürlich durch ihn. Die gleiche Absicht haben aber auch die beiden ebenfalls eingeladenen Jungs Bird (Edwin Hodge) und Jake (Luke Grimes). Dabei werden sie auch noch von den Mädchen Chloe (Whitney Able) und Marlin (Melissa Price) begleitet.

Doch das vergnügsame Wochenende der Jugendlichen wird durch einen ungebetenen Gast gestört. Die Ausgangslage ist einfach. Sechs Teenager und der Aufseher des Grundstücks müssen um ihr Leben kämpfen. Anstatt auf Dauerspannung legt Levine das Augenmerk allerdings auf zerbrechliche Stimmungen. Da erinnert «All the Boys Love Mandy Lane» manchmal mehr an «The Virgin Suicides» als an einen Horrorfilm.

Trotz gemächlicher Entwicklung ist «All the Boys Love Mandy Lane» aber keinesfalls ein zahmer Teeniefilm. Die Mordszenen sind durchaus erschreckend brutal. Der Film ist aber eben auch eine zynische Sozialstudie der auf Äusserlichkeiten bedachten, sexsüchtigen Schuljugend. Wer ist zu fett? Wer ist hübscher? Wer hat den Längsten? Im munteren Ensemble sticht Amber Heard hervor. Aber auch die übrigen Darsteller füllen ihre Rollen sehr authentisch aus. «All the Boys Love Mandy Lane» erfindet das Genre nicht neu, geizt aber auch nicht mit Reizen.

Reizvoll sind auch die Bild- und Tonqualität der Blu-ray-Disc. Besonders die bei Tageslicht gedrehten Szenen kommen vorteilhaft zur Geltung. Der äusserst positive Eindruck wird einzig durch leichtes Rauschen in den dunklen Szenen gestört. Die Tonspur in DTS-HD Master Audio 5.1 fällt nicht übermässig auf, setzt einige Effekte aber wirkungsvoll ein.

Das einzige wirkliche Bonusmaterial auf der Blu-ray-Disc ist ein 29-minütiges Interview mit Amber Heard, in dem die Blondine von ihrer Karriere und ihren Ambitionen berichtet. Ganz so abgeklärt wie ihre Figur im Film wirkt sie dabei nicht. Das Titellied «In Anticipation of Your Suicide» von Bedroom Walls ist lediglich als Tonspur enthalten.

Bewertung: 5 Sterne
Bild-/Tonqualität (Blu-ray): 5 Sterne
Bonusmaterial (Blu-ray):
2 Sterne

(Bilder: ©Ascot Elite)

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