«Pulse» von Jim Sonzero

Kristen Bell in «Pulse»

Als ich mir vor zwei Jahren den Horrorthriller «Pulse» angeschaut habe, hatte ich keine Ahnung, wer Kristen Bell ist. «Veronica Mars» habe ich erst ein Jahr später kennen und schätzen gelernt. Aber schon in «Pulse» steht Bell ihre Frau. Und wie es sich für einen echten Horrorfilm gehört, werden nicht nur die Schauermomente, sondern auch die weibliche Form effektvoll in Szene gesetzt.

Die Psychologiestudenten Mattie (Bell) ist schockiert: sie muss zusehen, wie sich ihr Freund Josh erhängt. Als sich dann der tote Freund im Chatroom zu Wort meldet, wird aus dem Schock schnell nackte Angst. Sie und ihre College-Freunde versuchen, Joshs Computer zu finden und stossen auf den Bastler Dexter (Ian Somerhalder), der von ungewöhnlichen Ereignissen berichtet. Schattenhafte Gestalten kommen und gehen – Geister aus einer anderen Welt. Im ganzen Land gibt es immer mehr Selbstmorde, immer mehr Menschen verschwinden oder verhalten sich seltsam.

Kristen Bell in «Pulse»

«Pulse» ist ein Remake des japanischen Thrillers «Kairo» von Kiyoshi Kurosawa, den ich leider immer noch nicht gesehen habe. Der Name von Kurosawa (der nicht mit Akira verwandt ist) tauchte nämlich in den vergangenen Jahren immer wieder in Fachzeitschriften auf. Ob nun das Remake dem Original entspricht kann ich also nicht beurteilen. Die Handlung des Remakes ist zwar streckenweise vollkommen unsinnig, die erzeugte Stimmung ist aber wirkungsvoll furchterregend, und so soll es schliesslich auch sein.

Besonders gut gefallen hat mir die gegen Ende des Films eingebrachte apokalyptische Komponente. «Pulse» ist zwar kein Meilenstein des Genres, aber dafür kurzweilige, spannende Unterhaltung. Witziges Detail: Produziert wurde der Film von Harvey und Bob Weinstein als sie noch Besitzer der Produktionsfirma Miramax waren. In den Wohnungen der Figuren sind daher Poster von zwei Miramax-Filmen zu sehen (siehe unten). Seither haben die Brüder ihre Firma allerdings an Disney verkauft und die neue Firma The Weinstein Company gegründet.

Kristen Bell in «Pulse»

Die solide DVD ist reich an Bonusmaterial. Da sind zuerst einmal Interviews mit Kristen Bell und Christina Milian (10 Minuten), drei Drehberichte (insgesamt 17 Minuten), sieben entfallene Szenen inklusive alternativem Ende (12 Minuten) und ein Musikvideo. Dazu kommen auch noch ein untertitelter Audiokommentar mit Regisseur Jim Sonzero und Spezialeffektdesigner Gary Tunnicliffe, ein weiterer, leicht überfüllter mit den Produzenten Mike Leahy, Joel Soisson und Ron Vecchiarelli, Betreuer der visuellen Effekte Kevin O’Neill, Cutter Kirk Morri und Schauspieler Samm Levine.

Tunnicliffe erweist sich als besonders dünnhäutig im Bezug auf Kritiker, die seinen Film offensichtlich nicht gerade allzu positiv bewertet haben: «For all those critics out there who do have an opinion, I say why don’t you go and make a fucking film, and then we’ll watch it and see what we’ll think of it.» Darauf habe ich jetzt gar keine Antwort. Liegt es daran, dass Tunnicliffe die Kritiker generell als «a weird bunch» bezeichnet? Mir hat der Film trotzdem gefallen, und der erste Audiokommentar ist dank Tunnicliffe ziemlich witzig.

Film: 4 Sterne
Bild-/Tonqualität: 5 Sterne
Bonusmaterial:
5 Sterne

(Bilder: ©Plazavista)

Ein Kommentar to “«Pulse» von Jim Sonzero”

  1. Ecki says:

    Der ist richtig gut! Schon genial. Ich suche den Film, und komme auf deine Seite 🙂

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