«Baraka» von Ron Fricke (Blu-ray)

«Baraka»

Es gibt Filme, deren Wirkung sich nur ungenügend beschreiben lässt. Dazu gehören sicher auch die Vertreter des sogenannten nonverbalen Films, wie etwa «Koyaanisqatsi» von Godfrey Reggio oder eben das für die Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray-Disc sorgfältigst restaurierte Meisterwerk «Baraka» von Ron Fricke.

In betörenden Bildern erzählt Fricke, der bei «Koyaanisqatsi» als Kameramann tätig war, von den Widersprüchen in der modernen Gesellschaft, zeigt meditierende Mönche in hektischen Einkaufsstrassen und kontrastiert Wohnblöcke mit Urnenwänden. Zeitraffer an Naturwundern und sakralen Orten sind ebenso hypnotisierend wie die schwebende Kamera über einem Flugzeugfriedhof. Richtig bedrückend wird der Film, als die Folgen von Kriegen und Genoziden ins Bild gerückt werden.

«Baraka»

Unübertefflich sind die rituellen Affengesänge auf Bali, dem Kecak (Bild oben), oder die Kamerafahrt durch das Spiegelmosaik der Grabanlage von Ali Ebn-e Hamzeh in Shiraz. Aber auch der Sternenhimmel und die Mondphasen werden immer wieder bezaubernd in Szene gesetzt. Ob «Baraka» nun ein Plädoyer für ein spirituelles Leben oder eine Anklage der Auswüchse der Zivilisation darstellen soll, wird dabei jedem Betrachter selbst überlassen. Erklärungen zu den Bildern, die während 12 Monaten in 24 Ländern eingefangen wurden, finden sich höchstens im Bonusmaterial.

Auf der Blu-ray-Disc wird in der 78-minütigen Dokumentation «Baraka: A Coser Look» die aufwändige Entstehung geschildert, und ein kurzer Bericht (7 Minuten) beleuchtet die behutsame und zeitintensive Restauration. Wie auf der Hülle zu lesen ist, ist «Baraka» der weltweit erste Film, der in «8K Ultradigital HD» abgestastet wurde. Das Resultat ist überwältigend. Wer die volle Pracht von High Definition bewundern möchte, legt sich diese Blu-ray-Disc zu.

Bewertung: 5 Sterne
Bild-/Tonqualität (Blu-ray): 6 Sterne
Bonusmaterial (Blu-ray):
5 Sterne

(Bilder: ©Max Vision)

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