NIFFF 09: «Infestation» von Kyle Rankin

Chris Marquette in «Infestation»

Die einfachsten Filme sind häufig die befriedigendsten. Beispiel dafür am NIFFF 09: Einfach eine Menge riesiger Insekten auf ein paar Menschen loslassen und (zu)sehen, wer überlebt. Das geschieht im höchst vergnüglichen Horrorthriller «Infestation» von Kyle Rankin.

Hauptfigur ist der wenig arbeitsame Cooper (Chris Marquette). Er taucht zu spät im Büro auf, hält durch seltsame Spielchen seine Mitarbeiter auf und ist auch sonst nicht gerade der vorbildlichste Angestellte. Kein Wunder, zitiert ihn seine Chefin sofort in ihr Büro, um ihn zu entlassen. Doch dann werden die beiden durch eine Art Sirene gelähmt.

Vermutlich erst Tage später wacht Cooper wieder auf. Er ist von einer Art klebrigem Spinnennetz bedeckt und muss sich gleich einmal übergeben. Das gesamte Büro und alle seine Mitarbeiter sind gleichermassen unappetitlich verpackt. Cooper kommt langsam zu sich und steht einem monströsen, ziemlich aggressiven Insekt gegenüber. Nach einem ersten Schock überwältigt er den Käfer und bringt einige Kollegen zum Leben. In der Folge kämpfen sie um ihr Leben.

«Infestation» reiht sich in die wunderbare, bis etwa zu «Them!» (1954) zurückreichende Gesellschaft von Filmen mit widerlichen Monsterkreaturen. Das Werk von Regisseur und Drehbuchautor Kyle Rankin ist dabei um einiges fantastischer (sprich grotesker) als «Arachnophobia» und trotz geringerem Budget deutlich gelungener als «Eight-Legged Freaks». Woher die schrecklichen Insekten aus «Infestation» stammen, wird nicht einmal ansatzweise erklärt. Wozu auch. Das würde nur den Erzählfluss behindern. Rankin treibt die einfache Geschichte konsequent voran, baut ausreichend Humor ein und verhindert dadurch, dass die nicht immer ganz ausgereiften visuellen Effekte allzu negativ ins Gewicht fallen.

Wie meistens gibt es bei solchen Filmen mit tödlichen Insekten reichlich Lehrreiches. Die Käfer und geflügelten Insekten sind zwar blind aber nicht taub. Also sollte Lärm wie das Abfeuern von Waffen vermieden werden. Luftschutzkeller können auch dann sehr nützlich sein, selbst wenn der Feind nicht aus der Sowjetunion kommt. Alte Waffen wie Hellebarden sollten gepflegt und in Schwung gehalten werden. Eine solipsistische Person ist eine auf ihr eigenes Wesen bechränkte, stark egoistische Person. Und das Auslösgerät von Sprengstoff sollte immer frische Batterien enthalten.

Fazit: «Infestation» ist ein amüsanter und schön schauriger Horrorthriller, der mit einfachen Mitteln die maximale Wirkung erzielt.

Bewertung: 5 Sterne

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