«Ocean’s Thirteen» von Steven Soderbergh (Blu-ray)

Matt Damon, George Clooney und Brad Pitt in «Ocean's Thirteen»

You’re analog players in a digital world.

Wenn Steven Soderbergh und seine Kollegen Matt Damon, George Clooney und Brad Pitt Geld verdienen wollen, zaubern sie Danny Ocean aus dem Hut. Auch in «Ocean’s Thirteen» ist die gesamte Truppe des Meisterdiebs anwesend. Nach dem Ausflug nach Europa in «Ocean’s Twelve» kehren die Ganoven wieder nach Las Vegas zurück.

Ihr Mentor Reuben (Elliott Gould) hat sich für ein Hotelprojekt auf einen Deal mit dem Casino- und Immobilien-König Willie Bank (Al Pacino) eingelassen. Der wird vom gnadenlosen Geschäftsmann Bank aber nicht eingehalten. Nun liegt Reuben mit einem Herzinfarkt im Spital und seine Freunde schwören Rache. Noch vor der offiziellen Eröffnung des neuen Casinos wollen sie Bank um ein paar Millionen erleichtern.

Die Ausgangslage ist von den vorherigen Episoden bekannt. So erstaunt es auch wenig, dass die Art der Umsetzung nicht viel davon abweicht. Die ganze «Ocean’s»-Reihe ist nicht zuletzt eine unbeschwerte Parodie des Ganovendramas. Danny Ocean und seine Crew müssen immer unmögliche, meist auch unvorstellbare Aufgaben lösen und kämpfen dabei meist mit den Errungenschaften der Zeit. Oder wie es im Film ausgedrückt wird, sie sind analoge Ganoven in einer digitalen Welt.

So undurchschaubar die Pläne dann aber auch immer sind, so elegant, stilvoll und unheimlich gelassen machen sich die Diebe jeweils mit der Beute aus dem Staub. Sie dabei zu beobachten ist der ganze Spass. «Ocean’s Thirteen» unterhält sogar noch deutlich besser als eine Reise nach Las Vegas. Was dem Film nicht anzusehen und daher besonders erstaunlich ist: das prächtige Casino von Bank ist fiktiv. Das mehrstöckige Casino entstand im Computer und in einer der grössten Studiohallen in Los Angeles. Dabei hätte ich mir schon gerne ein Zimmer in diesem prächtigen Bau reservieren wollen.

Ellen Barkin, Al Pacino und Noureen DeWulf in «Oceans Thirteen»

Wer genau nachzählt, wird schnell feststellen, dass auch «Ocean’s Thirteen» eigentlich immer noch «Ocean’s Eleven» ist. Zwar tauchen neben den neuen von Pacino und der köstlichen Ellen Barkin gespielten Figuren auch noch Terry Benedict (Andy Garcia), François Toulour (Vincent Cassel) und Roman Nagel (Eddie Izzard) in kleinen Rollen auf, das unschlagbare Kernteam besteht aber weiterhin aus Eddie Jemison, Casey Affleck, Carl Reiner, Scott Caan, Bernie Mac, Elliott Gould, Brad Pitt, George Clooney, Matt Damon, Don Cheadle und Shaobo Qin.

Julia Roberts und Catherine Zeta-Jones mussten über die Klinge springen. Was für manche Augen betrüblich sein dürfte, wirkt sich zum Vorteil des Films aus. «Ocean’s Thirteen» ist im Gegensatz zu anderen dritten Teilen in keiner Weise überfüllt. «Ocean’s Thirteen» ist vielmehr von der ersten bis zur letzten Minute eine diebische Freude und ein blendender Augenschmaus. Die glitzernde Welt von Las Vegas bietet jedoch eine besondere Herausforderung für die Bildbearbeitung auf der Blu-ray-Disc von diesem Film. Die ist dann auch nicht ganz so glänzend gelungen wie der Inhalt. Die Farben sind leicht übersättigt, was vor allem in den Gesichtern unangenehm auffällt.

In Sachen Bonusmaterial hält die Blu-ray-Disc zwei exklusive Extras bereit. Da ist einerseits der Audiokommentar, auf dem Soderbergh zusammen mit den Drehbuchautoren über den Prozess der Konstruktion des Films spricht, andererseits die 44-minütige Dokumentation «Masters of the Heist», in der von vier verschiedenen Gaunereien berichtet wird. Die erste Episode über einen Betrüger ist etwas hypernervös inszeniert, die nachfolgenden Schilderungen über Glücksspieler, die bei Blackjack die Karten zählen, eine Juwelendiebin und einen Raubüberfall auf ein Kunstmuseum sind allerdings sehr faszinierend.

Die aufschlussreiche, 23-minütige Dokumentation «Vegas: An Opulent Illusion» über die Geschichte und die Verlockung der Spielerstadt ist auch auf der DVD enthalten. Nicht der Rede Wert ist die Führung durch die Kulissen von Produzent Jerry Weintraub, und auch die entfallenen Szenen sind eher mager, dafür aber zumindest hochauflösend.

Film: 6 Sterne
Bild-/Tonqualität (Blu-ray): 4 Sterne
Bonusmaterial (Blu-ray):
4 Sterne

(Bilder: ©Warner Home Video)

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