20/2010: Computerspiel-Film gegen Horror-Remake

Jake Gyllenhaal in «Prince of Persia: The Sands of Time»

Vier Filme kommen an diesem vermutlich immer noch leicht trüben Wochenende neu in die Deutschschweizer Kinos. Die meisten Leinwände belegt die von Jerry Bruckheimer («Pirates of the Caribbean») produzierte Computerspiel-Verfilmung «Prince of Persia: The Sands of Time», die zwar einigermassen attraktiv aussieht, aber auch noch viel übertriebener digital wirkt als bisherige Bruckheimer-Produktionen. Jake Gyllenhaal übt sich in diesem Abenteuerfilm als muskulöser Held mit Dolch und Säbel. Ebenfalls scharfe Klingen spielen in «A Nightmare on Elm Street» eine wichtige Rolle, einem Remake des Horror-Klassikers von Wes Craven.

Den Schweizer Filmpreis hat Regisseurin Séverine Cornamusaz für ihr Drama «Coeur Animal» erhalten, in dem der Alltag eines Bauern auf einer abgelegenen Schweizer Alp durch die Erkrankung seiner Frau und die Anstellung eines Helfers durcheinander gebracht wird. Französischen Humor gibt es in der Gesellschaftskomödie «La première étoile», in der ein Arbeitsloser seiner Familie einen teuren Skiurlaub verspricht. Im Xenix ist in der Reihe «Les femmes selon Godard et Truffaut» zu sehen, wie François Truffaut in «La nuit américaine» (Do–So 19.15 Uhr) die Verwirrungen bei Dreharbeiten vergnüglich aufarbeitet.

Meine Empfehlungen: Von den weiterhin gezeigten Filmen sollte man sich auf keinen Fall die langlebigen Meisterwerke «A Serious Man» von Joel und Ethan Coen (18. Woche), «Up in the Air» von Jason Reitman (16. Woche), «Shutter Island» von Martin Scorsese (12. Woche) und «An Education» von Lone Scherfig (13. Woche) entgehen lassen. Die Coens amüsieren sich in ihrer schwarzen Komödie über Menschen, die immer eine Erklärung brauchen. «Up in the Air» ist eine treffsichere Tragikomödie mit brillanter Inszenierung, bissigen Dialogen und grandiosen Schauspielern. Martin Scorsese hat einen fesselnden psychologischen Thriller über Wahrheit und Wahnsinn inszeniert. Das gefühlvolle Drama von Scherfig und Drehbuchautor Nick Hornby wagt sich in die zerbrechliche Gefühlswelt einer jungen Britin in den 60er-Jahren.

Auf alle Fälle sehenswert sind auch der höchst unterhaltsame Dokumentarfilm «David Wants to Fly» von David Sieveking, der verführerische Thriller «Chloe» von Atom Egoyan und das überwältigende Sozialdrama «Precious». Trotz einigen handwerklichen Schwächen lohnt sich auch «Invictus» von Clint Eastwood.

(Bild: © Walt Disney Studios Motion Pictures)

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