«The Hobbit: An Unexpected Journey» von Peter Jackson

There’s far too many dwarves in my dinning room as it is.

Jetzt geht die Reise erst richtig los. Regisseur Peter Jackson entführt in «The Hobbit: An Unexpected Journey» wieder nach Middle-earth. Der Auftakt zur neuen Fantasy-Trilogie schliesst nahtlos an «The Lord of the Rings» an. Dabei tauchen auch zahlreiche vertraute Gesichter auf.

Im Vergleich zu «The Lord of the Rings» ist «The Hobbit» ein geradezu mageres Büchlein. J. R. R. Tolkien erzählt darin in verspieltem Ton, wie sich der Hobbit Bilbo Baggins (Martin Freeman, «The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy») zusammen mit 13 Zwergen und dem Zauberer Gandalf (Ian McKellen) auf ein Abenteuer begibt und unterwegs einen magischen Ring findet. Nach dem Erfolg der Verfilmung von «The Lord of the Rings» in drei Teilen findet nun auch die Vorgeschichte ihren Weg auf die Leinwand. Sollte die Geschichte zuerst auf zwei Teile aufgeteilt werden, entschieden sich die Filmemacher letztlich auf ebenfalls drei Episoden.

Im Auftakt «The Hobbit: An Unexpected Journey» treffen die 13 Zwerge und Gandalf beim braven Bilbo ein, um ihn als Einbrecher für ihre Mission einzustellen. Sie wollen einen Goldschatz zurückerhalten, der ihnen vom Drachen Smaug gestohlen wurde. Auf dem Weg zum Einsamen Berg Erebor lauern allerdings zahlreiche Gefahren auf die Abenteurer: Trolle wollen sie auffressen, Kobolde beabsichtigen sie zu töten und von Wargs werden sie gejagt. An der Stelle, an der die Abenteurer von den Adlern gerettet werden, endet der erste Film.

Um «The Hobbit» ein wenig mehr an «The Lord of the Rings» anzugleichen, hat Peter Jackson mit seinen Drehbuchautoren einige kleine Ergänzungen eingefügt und Veränderungen vorgenommen. Oder wie sie es durch Gandalf ausdrücken lassen: «All good stories deserve embellishment.» Bilbo, Gandalf und die Zwerge werden schon von Beginn weg von Orks verfolgt und beim Aufenthalt in Rivendell, der von Misstrauen zwischen Zwergen und Elfen geprägt ist, trifft Gandalf nicht nur auf Elrond (Hugo Weaving), sondern auch auf Saruman (Christopher Lee) und Galadriel (Cate Blanchett), um sich über die Bedrohung durch einen Nekromancer und Sauron zu unterhalten.

Ansonsten blieben die Drehbuchautoren sehr nahe an der Vorlage und übernahmen zahlreiche, insbesondere die manchmal etwas seltsam klingenden Dialoge praktisch wörtlich von Tolkien. Das gilt sowohl für die erste Begegnung zwischen Bilbo und Gandalf («What do you mean? Do you wish me a good morning, or mean that it is a good morning whether I want it or not; or that you feel good this morning; or that it is a morning to be good on?») bis hin zu den Rätseln zwischen Bilbo und Gollum (Andy Serkis). Ansonsten kommt es bei der der Umsetzung zu den üblichen dramatischen Zuspitzungen mit Rettungen in allerletzter Sekunde.

Nicht nur inhaltlich, auch formal steht «The Hobbit: An Unexpected Journey» der Vorgänger-Serie «The Lord of the Rings» in nichts nach. Es dauert zwar ein wenig, bis der wuchtige Film so richtig in Fahrt kommt, aber spätestens wenn Gandalf und die Zwerge sich durch die Höhlen der Kobolde kämpfen und parallel dazu Bilbo auf Gollum trifft, entwickelt das Epos seine mitreissende Wirkung. Dazu tragen auch die einmal mehr überwältigenden visuellen Effekte, die gewohnt tadellose Ausstattung und die erneut majestätische Musik von Howard Shore bei, der zahlreiche Motive wieder anklingen lässt. Wer von «The Lord of the Rings» begeistert war, wird auch grosse Freude an «The Hobbit: An Unexpected Journey» haben. Auch wenn die Reise natürlich überhaupt nicht unerwartet ist.

Fazit: «The Hobbit: An Unexpected Journey» erfüllt die hohen Erwartungen voll und ganz.

Bewertung: 6 Sterne

(Bilder: © 2012 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved.)

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