«The Hobbit: The Desolation of Smaug» von Peter Jackson

Mine!

Die Reise geht weiter. Regisseur Peter Jackson begleitet in «The Hobbit: The Desolation of Smaug» die Reise von Bilbo und seinen 13 Zwergen von den Höhlen der Kobolde bis zum Einsamen Berg. Der mittlere Teil der epischen Fantasy-Trilogie bietet wieder reichlich Spektakel und Spannung und manche Abweichungen von der Vorlage.

Wie schon in «The Hobbit: An Unexpected Journey» ist der Rahmen für die Geschichte mehr oder weniger vorgegeben. J. R. R. Tolkien erzählte in «The Hobbit», der Vorgeschichte von «The Lord of the Rings», wie sich der Hobbit Bilbo Baggins (Martin Freeman) zusammen mit 13 Zwergen und dem Zauberer Gandalf (Ian McKellen) auf ein gefährliches Abenteuer begibt und unterwegs einen magischen Ring findet. Nachdem die Gruppe um Bilbo in «An Unexpected Journey» aus den Höhlen von Kobolden entkommen sind, stossen sie in «The Hobbit: The Desolation of Smaug» bis zum Einsamen Berg vor, wo der fürchterliche, feuerspeiende Drache Smaug (Stimme von Benedict Cumberbatch) die Schätze und den legendären Arkenstone bewacht, die er vom Zwergenvolk geraubt hat.

Peter Jackson und seine Co-Drehbuchautoren haben in die mittlere Episode von «The Hobbit» die Kapitel 7 bis 14 aus dem Roman gepackt und einige Informationen aus unvollendeten Erzählungen von Tolkien hinzugefügt. Bilbo und die Zwerge müssen ohne Unterstützung von Gandalf den dunklen Mirkwood durchqueren, in dem ihnen Spinnen und Elfen auflauern. Bei den Elfen taucht auch Legolas (Orlando Bloom) auf, eine naheliegende Ergänzung zur Vorlage von Tolkien, da Legolas der Sohn des Waldelfenkönigs Thranduil (Lee Pace, «The Fall») ist. Die Filmemacher haben zudem das Leitmotiv der Verfolgung durch die von bösen Mächten angetriebenen Orks beibehalten. Und während sich Gandalf im Buch bald einmal aus der Geschichte verabschiedet, erforscht er im Film unterstützt von Zauberer Radagast (Sylvester McCoy) die Gründe für das Erstarken der dunklen Kräfte in Mittelerde.

Im Gegensatz zur ersten Episode weichen die Drehbuchautoren im zweiten Teil stärker von der Vorlage ab. Die Haupthandlung bleibt natürlich gleich, doch manche Stelle wurde gekürzt, andere Elemente wurden ausgebaut oder vollständig ergänzt. So taucht bei den Elfen nicht nur Legolas, sondern auch eine weibliche Elfe (Evangeline Lilly) auf, die romantische Gefühle zu einem der Zwerge entwickelt. Das wirkt zwischendurch ein wenig stark aufgesetzt, trägt aber immerhin dazu bei, dass die Gefahr durch die Verfolgung der Orcs ein wenig ausgeglichen wird, da die Zwerge nach der Flucht aus dem Elfenwald Unterstützung durch treffsichere Bogenschützen erhalten.

Bedeutend sinnvoller ist sicher eine andere Anpassung. Jackson räumt nämlich dem Bogenschützen Bard (Luke Evans) aus der Seestadt Esgaroth mehr Raum ein. Bei Tolkien wird diese zentrale Figur etwas gar knapp eingeführt. Im Film wird seine Geschichte und seine Rolle in der Stadt ausführlicher erklärt. Obschon nicht jede Änderung gleich sinnvoll und notwendig erscheinen mag, tragen die Eingriffe dazu bei, dass auch «The Hobbit: The Desolation of Smaug» eine Struktur erhielt, die perfekt zu den übrigen filmischen Erzählungen aus Mittelerde passt.

Formal bietet «The Hobbit: The Desolation of Smaug» – wie zu erwarten war – das gleiche Spektakel wie die übrigen Filme. Die visuellen Effekte sind mehrheitlich überwältigend, das virtuose Timing mit der Vermischung von zahlreichen Schauplätzen sorgt für packende Szenen und die Ausstattung ist einmal mehr höchst beeindruckend. Und wer in der ersten Einstellung in Bree gut aufpasst, sieht zudem Peter Jackson durch das Bild huschen.

Fazit: Der Crew um Peter Jackson gelang es, «The Hobbit: The Desolation of Smaug» durch diverse leichte Veränderungen überzeugend in die Vor- und Nachgeschichte einzufügen.

Bewertung: 5 Sterne

(Bilder: © 2013 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved.)

Schreib einen Kommentar

You must be logged in to post a comment.