«The Hobbit: The Battle of the Five Armies» von Peter Jackson

Yes, the darkness has returned.

Das Ende der Reise führt zurück zum Anfang. Regisseur Peter Jackson begleitet in «The Hobbit: The Battle of the Five Armies» seinen Helden Bilbo in den letzten grossen Kampf. Der kompakte letzte Teil der epischen Fantasy-Trilogie bietet noch einmal opulente Schlachten und viel Pathos.

In «The Hobbit: An Unexpected Journey» und «The Hobbit: The Desolation of Smaug» hat Peter Jackson die Geschichte von Bilbo Baggins (Martin Freeman, «The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy»), seinen 13 Zwergen und dem Zauberer Gandalf (Ian McKellen) schon weit vorangetrieben. Aus der Vorlage «The Hobbit» von J. R. R. Tolkien blieb somit für den Abschluss in «The Hobbit: The Battle of the Five Armies» nur noch die Tötung des Drachens Smaug (Stimme von Benedict Cumberbatch) und die Kulmination in der titelgebenden Schlacht der fünf Armeen. So stellte sich eigentlich ein wenig die Frage, wie Jackson und seine Co-Drehbuchautoren den Film wohl auf die sonst übliche Laufzeit von um die 3 Stunden aufblasen würden.

Doch die Filmemacher widerstanden der Versuchung und liefern das letzte Kapitel mit schlanken, ohne Abspann gerade einmal gut 135 Minuten ab. Zu Beginn droht die Vernichtung der Seestadt Esgaroth durch den erzürnten Drachen Smaug. Doch ein Pfeil des Kriegers Bard (Luke Evans) findet die Wunde Stelle des feuerspeienden Ungeheuers und tötet es. Die Häuser sind zwar abgebrannt, aber für die Bewohner ist der Weg zu ihrer ehemaligen Stadt Dale am Fuss des Einsamen Berges wieder frei. Dort treffen sie auf die Elfen unter ihrem König Thranduil (Lee Pace, «The Fall»), der von den im Berg verschanzten Zwergen einen Anteil an den Schätzen haben möchte. Derweil droht die Gefahr durch eine Legion von Orcs, die Dunkelheit über Mittelerde bringen wollen.

Das leicht merkwürdige an «The Hobbit» ist, dass sich die Erzählung nicht ganz einfach kategorisieren lässt. Während in «The Lord of the Rings» die Linien zwischen Gut und Böse meist klar gezeichnet werden (mit der Ausnahme von Smeagol/Gollum), so stehen sich die an und für sich «sympathischen» Völker von Menschen, Zwergen und Elfen in «The Hobbit» zunächst feindselig gegenüber. Erst die gemeinsame Bedrohung durch die «bösen» Orcs bringt ihnen die Versöhnung. Doch zuvor sind die Vertreter dieser Völker getrieben durch die Gier an Reichtum, der «Drachen-Krankheit». Wenn dann in der Schlacht der fünf Armeen die schrecklichen Orcs reihenweise enthauptet werden, lässt sich der Gedanke an die grausamen Taten von religiösen Fundamentalisten nur schwer verdrängen. Allerdings ist «The Hobbit» von Peter Jackson ebenso wie die Vorlage von Tolkien zu stark in den Motiven der Fantasy vertieft, als dass sich die an und für sich augenscheinlichen Bezüge zu geldgierigen Managern («The town is lost, save the gold!», nationalistischen Potentaten oder religiösen Fanatikern wirklich rechtfertigen lassen.

Die Filmemacher haben nun also in die letzte Episode von «The Hobbit» die Kapitel 14 bis 19 aus dem Roman gepackt, wiederum einige Informationen aus unvollendeten Erzählungen von Tolkien hinzugefügt und sich aber auch zahlreiche Freiheiten genommen. Gandalf wird durch Saruman (Christopher Lee), Radagast (Sylvester McCoy) und Galadriel (Cate Blanchett) aus der Gefangenschaft von Sauron befreit. Legolas (Orlando Bloom) wird selbstverständlich auch genügend Raum zugestanden, die rührende Liebesgeschichte zwischen der weiblichen Elfe Tauriel (Evangeline Lilly) und dem Zwerg Kili (Aidan Turner) findet ihre Fortsetzung («If this is love, I do not want it») und zum Schluss werden noch einzelne Brücken zu «The Lord of the Rings» eingebaut («Find the Dúnedain!»). Über die Notwendigkeit der Eingriffe in die Handlung lässt sich genüsslich streiten. Über einige Änderungen muss man tatsächlich leicht erstaunt den Kopf schütteln, doch mehrheitlich fügen sich die Anpassungen in das stimmungsvolle Gesamtbild.

Fazit: Nach sechs filmischen Kapiteln «The Lord of the Rings» und «The Hobbit» lässt sich nun beinahe abschliessend – die letzte «Extended Edition» steht noch aus – feststellen, dass sich Peter Jackson die Geschichte angeeignet und zu seinem ganz eigenen «Hobbit» geformt hat. Stellenweise hat er sich sehr eng an der Vorlage orientiert und manche Dialoge wortwörtlich übernommen. Daneben hat er den Mut bewiesen, einige Anpassungen an den Zeitgeist vorzunehmen (bspw. ein wenig mehr Raum für weibliche Figuren) und dadurch ein zumindest in sich schlüssiges und faszinierendes Universum geschaffen.

Bewertung: 5 Sterne

(Bilder: © 2014 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved.)

Schreib einen Kommentar

You must be logged in to post a comment.