«Friends with Money» von Nicole Holofcener

Joan Cusack, Catherine Keener, Jennifer Aniston und Frances McDormand in «Friends with Money»

Gerade einmal drei Kinofilme hat Regisseurin Nicole Holofcener seit 1996 gedreht (derzeit ist sie an der Fertigstellung des vierten). «Friends with Money» ist ihr erstes und bisher immer noch einziges Werk, dass auch in der Schweiz auf DVD erschienen ist. Im Gegensatz zu den sonst üblichen Filmen sind Holofceners aus dem Leben gegriffenen Geschichten nicht handlungs-, sondern personenbezogen.

Jennifer Aniston («He’s Just Not That Into You»), Catherine Keener («An American Crime»), Frances McDormand («Burn After Reading», «Blood Simple.») und Joan Cusack spielen in «Friends with Money» Jugendfreundinnen, die sich trotz unterschiedlichster Lebenssituationen immer noch regelmässig treffen. Langsam driften sie aber auseinander. Andere Beziehungen nehmen immer mehr Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch. Subtil beobachtet Holofcener die sich ändernden Beziehungen.

Es gibt genügend Gründe, Jennifer Aniston aus diesem vorzüglichen Ensemble hervorzuheben. Zu häufig wird nicht über ihre künstlerische Leistung geredet, sondern mehr über ihr Privatleben. Dabei werden so vielschichtige Darbietungen wie nun in «Friends with Money» oder auch in «The Good Girl» gerne übersehen. Aufschlussreich in diesem Zusammenhang, wie Holofcener und Produzent Anthony Bregman im kurzweiligen Audiokommentar auf der DVD darauf hinweisen, dass dauernd Blitzlichter der gierigen Paparazzis zu sehen sind, die auf Fotos von Aniston scharf waren.

Catherine Keener in «Walking and Talking»Da «Friends with Money» aber ein Film von Holofcener ist, möchte ich nun vor allem für Catherine Keener ein Loblied anstimmen. Keener war nämlich auch schon in Holofceners «Walking and Talking» und «Lovely & Amazing» zu bewundern. Sie arbeitet fleissig und hingebungsvoll abseits des Mainstreams, obschon sie ab und zu auch in Grossproduktionen wie «The 40-Year-Old Virgin» oder «The Interpreter» auftaucht.

Ihre Paraderollen hat sie aber in Filmen von Independent-Regisseuren wie Tom DiCillo («The Real Blonde», «Box of Moonlight», «Living in Oblivion»), Steven Soderbergh («Full Frontal», «Out of Sight»), Spike Jonze («Being John Malkovich»), Neil LaBute («Your Friends & Neighbors») oder eben Nicole Holofcener. Keener gelingt es mit geringsten, manchmal kaum wahrnehmbaren Bewegungen in Gesicht und Körper tiefste emotionale Gefühlsregungen wiederzugeben. Zudem hat sie perfektes Timing für Komödien. Da kann sich sogar Jennifer Aniston noch einiges abschauen.

Film: 5 Sterne
Bild-/Tonqualität: 5 Sterne
Bonusmaterial:
4 Sterne

(Bilder: ©Sony)

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