«Traitor» von Jeffrey Nachmanoff

Don Cheadle in «Traitor»

Once upon a time it was the Americans who were terrorists to the British. They’re forgetting their history already.

Kaum fühlt sich die Welt sicher vor terroristischen Anschlägen, explodiert in einem Ferienort wieder eine Bombe. Gibt es eine dankbareren Stoff für Filmemacher? Das Thema erzeugt nicht nur automatisch Spannung, sondern bietet auch Gelegenheit für knallige Effekte. Im Thriller «Traitor» richtet Regisseur und Drehbuchautor Jeffrey Nachmanoff seinen Blick auf einen Mann zwischen den Fronten des «Kriegs gegen den Terror».

Der Moslem Samir Horn (Don Cheadle) ist als Kind in die USA gekommen. In der Armee wurde er zum Bombenexperten ausgebildet, der den Mudschaheddin in Afghanistan im Kampf gegen die Sowjetunion unterstützte. Anschliessend tauchte er aber unter und betätigte sich als unabhängiger Waffenhändler. Durch seine Aktivitäten in Jemen gerät er ins Visier des FBI. Agent Clayton (Guy Pearce) fragt sich, was die Absichten von Horn sind und, ob er sich wirklich für die Pläne der Terroristen einspannen lässt.

Neal McDonough und Guy Pearce in «Traitor»

Nicht nur der amerikanische Geheimdienst ermittelt gegen Horn, auch die Terroristen, denen er sich angeschlossen hat, sind sich nicht sicher, ob sie ihm vertrauen sollen. Dennoch beanspruchen sie vorerst seine Dienste als Experte. Nachdem Horn als Täter bei einem Anschlag auf ein amerikanisches Konsulat in Frankreich eruiert wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Spur führt über London bis nach Toronto. Ist das nächste Attentat in den USA selbst geplant?

Der Thriller ist fast schon ein wenig zu ausgewogen, so sorgfältig werden alle möglichen Aspekte betrachtet. Dennoch bietet «Traitor» eine erfrischende und packende Betrachtung des kontroversen Themas, auch wenn Floskeln wie «The truth is complicated» sicherlich keine neue Erkenntnisse bieten. Etwas zwiespältig ist auch die Botschaft. Wird nun vermittelt, dass die Wahrheit wirklich kompliziert ist oder einfach nur, dass jeder Moslem kurz davor steht, ein Terrorist zu werden? Inszeniert ist der Thriller tadellos. Schlicht grandios ist am Schluss die Auflösung des letzten Anschlags.

Die Bildqualität der Blu-ray-Disc ist zufriedenstellend, obschon die farbarmen Aufnahmen (viel ocker und grau) wenig Kontraste bieten. Sehr dynamisch und immer wieder lebhaft ist die Tonspur in DTS-HD 5.1. Als Bonusmaterial ist zunächst einmal banales Pressematerial (kurzer Drehbericht, Interviews, Aufnahmen vom Dreh) in Standardauflösung vorhanden. Informativer ist der Audiokommentar mit Nachmanoff und Hauptdarsteller Cheadle, der auch als Produzent involviert war. Obgleich sie oftmals mehr zuhören anstatt erzählen sind einige Klumpen Wissenswertes enthalten.

Bewertung: 4 Sterne
Bildqualität (Blu-ray): 5 Sterne
Tonqualität (Blu-ray): 6 Sterne
Bonusmaterial:
3 Sterne

(Bilder: ©Universum Film)

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