«Harry Potter and the Deathly Hallows Part 2» von David Yates, Steve Kloves und J.K. Rowling

Daniel Radcliffe und Ralph Fiennes in «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 2»

Harry Potter. The boy who lived, come to die.

Die Ausbildung von Harry Potter ist definitiv zu Ende. In «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 2» kommt es zur letzten Schlacht zwischen dem mittlerweile erwachsenen Zauberlehrling und seinem tödlichen Widersacher Lord Voldemort. Die Filmemacher haben noch einmal alle Register gezogen, um der epischen Serie ein würdiges und erstaunlich kompaktes Finale zu bieten.

Allzu viel Handlung ist im zweiten Teil der abschliessenden Episode nicht mehr enthalten. Harry Potter (Daniel Radcliffe), Hermione Granger (Emma Watson) und Ron Weasley (Rupert Grint) sind immer noch auf der Suche nach den verbleibenden Horkruxen, die zerstört werden müssen, um Lord Voldemort (Ralph Fiennes) zu schwächen. Eines findet das unerschrockene Trio gleich zu Beginn im Tresorraum von Bellatrix Lestrange (Helena Bonham Carter) in der Gringotts Wizarding Bank.

Wo sich das vermutlich letzte Horkrux befindet, erkennt Harry, als er bei der Flucht aus Gringotts eine mentale Verbindung zu Lord Voldemort nicht verhindern kann. Harry, Hermione und Ron müssen nach Hogwarts zurückkehren. Dort werden sie stürmisch empfangen und sorgen dafür, dass Severus Snape (Alan Rickman) fliehen muss. Doch rund um die Schule haben sich bereits die Anhänger von Voldemort versammelt. Es kommt zum letzten Kampf.

Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint in «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 2»

Knapp 10 Jahre sind zwischen dem Beginn der Produktion von «Harry Potter and the Philosopher’s Stone» und dem Kinostart von «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 2» vergangen. In dieser Zeitspanne haben die Filmemacher um Produzent David Heyman und Autorin J.K. Rowling fast keinen Aufwand gescheut, um in acht Filmen das faszinierende Universum von Harry Potter entstehen zu lassen. Die Produktion der acht Teile hat deutlich mehr als 1 Milliarde Dollar gekostet. Dieser Summe steht ein weltweites Einspielergebnis der ersten sieben Folgen von bisher 6,4 Milliarden Dollar gegenüber.

Während viele andere mehrteilige Fantasy-Projekte in den letzten zehn Jahren schon nach der Auftaktfolge wieder eingestellt wurden («The Golden Compass», «Eragon», «The Seeker: The Dark Is Rising», «Cirque du Freak: The Vampire’s Assistant», «The Spiderwick Chronicles»), erwies sich das Konzept für Harry Potter als wesentlich erfolgreicher. Die Ausgangslage war durch die grosse Beliebtheit der Buchvorlagen auch um einiges vielversprechender. Gerade dieses breite Fundament an Fans sorgte dafür, dass die Verfilmungen nicht zu stark von den Entwürfen von J.K. Rowling abwichen und trotzdem durch genügend erzählerische Freiheiten die Handlung leinwandgerecht vorantrieben. Das bezüglich Aufwand und zunächst auch Risiko einzigartige Projekt wird im letzten Teil zum mitreissenden Abschluss gebracht.

Die letzten Geheimnisse werden enthüllt, und Harry Potter muss seine Überzeugungen noch einmal einer Probe unterziehen, bevor es zu den letzten Auseinandersetzungen kommen kann. Regisseur David Yates treibt wie in «Harry Potter and the Order of the Phoenix», «Harry Potter and the Half-Blood Prince» und «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 1» die Handlung zügig voran. Obschon die Schlacht um Hogwarts am meisten Raum einnimmt, bleibt durch die Aufteilung des letzten Romans trotzdem genügend Zeit für zärtliche Momente und auch ein wenig Humor. So freut sich Professorin Minerva McGonagall wie ein frecher Schuljunge, als sie den Zauberspruch verwenden darf, der die Ritter aus Stein lebendig macht. Und Harry drückt endlich klar aus, dass er von den Plänen von Hermione herzlich wenig hält. Die Aktionen des Trios verlaufen sowieso immer nach dem gleichen Schema: «We plan, we get there, all hell breaks loose.»

Drehbuchautor Steve Kloves, der mit Ausnahme von «Harry Potter and the Order of the Phoenix» die Drehbücher für alle Folgen geschrieben hat, fand wieder eine klare und logische Struktur für die turbulenten Kapitel und die aufgewühlten Emotionen. Durch die straffe Inszenierung erweist sich «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 2» mit offiziell 130 Minuten sogar als die kürzeste Episode. Formal schliesst «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 2» mit gewohnt eindrücklichen visuellen Effekten, opulenter Ausstattung und rascher Schnittfolge direkt an die vorherige Folge an. So fügt sich auch «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 2» nahtlos in das erschaffene Universum von Harry Potter.

Fazit: «Harry Potter and the Deathly Hallows Part 2» bietet einen packenden und stimmungsvollen Abschluss der monumentalen Serie.

Bewertung: 5 Sterne

(Bilder: © 2011 Warner Bros. Ent.)

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