«Friday the 13th» von Marcus Nispel

«Friday the 13th»

Der Typ taucht einfach immer wieder auf. Bis 2002 kam die Reihe mit dem mordenden Jason Voorhees bereits auf stolze zehn Filme. Dann legte er sich in «Freddy vs Jason» auch noch mit einer anderen Horror-Ikone an. Nun haucht Regisseur Marcus Nispel der Legende vom Camp Crystal Lake neues Leben ein. Die von Michael Bay produzierte Version «Friday the 13th» ist weder ein Remake, noch eine Neuerfindung, sondern schlicht und einfach eine weitere Fortsetzung.

«Friday the 13th» von Marcus Nispel setzt in etwa dort ein, wo «Friday the 13th» von Sean S. Cunningham vor bald 30 Jahren aufgehört hat – nämlich bei der Köpfung des Bösewichts. Diese Szene lässt auch gleich einen aufschlussreichen Vergleich der beiden Versionen zu. Obschon beide zu einem grossen Teil in der Nacht spielen, ist es Cunningham gelungen, die gelungenen Splatter-Szenen wunderbar auszuleuchten. Bei Nispel darf oder muss sich das Publikum die blutrünstigen Morde häufig im Kopf ausmalen.

Im Film sollen die Filmemacher gemäss Pressemitteilung abgeblich «genüsslich die Splatter-Effekte zelebrieren, nach denen die Fangemeinde dürstet.» Doch dieses Versprechen wird durch das Schlachten in der Dunkelheit nicht wirklich eingelöst. Wie dem auch sei. Nach dem Auftakt folgt der Sprung in die Gegenwart. Fünf Jugendliche verirren sich auf der Suche nach einem Hanffeld an den Crystal Lake – und werden ziemlich rasch brutal ermordet. Dadurch entstand der Eindruck, dass der Film vielleicht nach 20 Minuten schon zu Ende ist. Ist er aber natürlich nicht.

Julianna Guill, Danielle Panabaker und Jared Padalecki in «Friday the 13th»Fünf Tote ist für einen modernen Horrorfilm auch ein ziemlich niedriger Wert. So taucht eine weitere Gruppe von Jugendlichen auf, die in einer komfortablen Ferienhütte ein Wochenende feiern möchten. Ihnen begegnet auch Clay (Jared Padalecki), der auf der Suche nach seiner vermissten Schwester Whitney (Amanda Righetti) ist. So bietet sich für den Mörder in der Hockey-Maske eine neue Auswahl an Opfern, von denen die ersten auch schon bei Tageslicht köstlich hingerichtet werden.

«Friday the 13th» von Sean Cunningham ist sicherlich kein Meisterwerk. Die Kämpfe zwischen der letzten Überlebenden und dem Bösewicht sind ziemlich lächerlich und zerstören beinahe die zuvor aufgebaute Stimmung. Aber immerhin ist der Film überraschend hübsch gefilmt und bietet einen äusserst wirkungsvollen Schockmoment am Schluss. Die Mordmethoden sind zudem überaus einfallsreich und ansprechend inszeniert.

Von den Vorzügen des Originals ist in «Friday the 13th» von Marcus Nispel nur sehr wenig vorhanden. Hier wird nun ganz auf Tempo, schnelle Schnitte und Überhöhung durch schrille Effekte auf der Tonspur gesetzt. Das ist meist ganz nett anzuschauen, aber wirkliche Spannung kommt dadurch nicht auf. Auch die obligaten Sexszenen sind weniger reizvoll umgesetzt als im Original – obschon deutlich mehr Brüste zu sehen sind. So wartet man beinahe schon ungeduldig auf die nächste Mordszene, bis endlich alle Jugendlichen ermordet sind oder wieder einmal Jason ums Leben kommt. Einen nächste Auferstehung gibt es aber sowieso bestimmt in wenigen Jahren wieder.

Fazit: «Friday the 13th» ist ein durchschnittlicher Slasher-Film, der Fans der Serie wohl nur mittelmässig befriedigen wird.

Bewertung: 3 Sterne

Schreib einen Kommentar

You must be logged in to post a comment.