«Hallam Foe» von David Mackenzie

«Hallam Foe»2007 ist das leichtfüssige, aber banale Drama «Hallam Foe» im Wettbewerb der Berlinale gezeigt worden. Damals habe ich wegen einer Terminkollision ein paar Minuten vor Schluss aus dem Saal schleichen müssen. Obschon der Film zügig inszeniert und abwechslungsreich ist, habe ich es nicht wirklich bereut. Dank der DVD konnte ich mich nun davon überzeugen, dass ich nichts verpasst habe.

Der knapp 20 Jahre alte Titelheld Hallam Foe (Jamie Bell, «Flags of Our Fathers»), hat Mühe, den Tod seiner Mutter zu überwinden, und übt sich deshalb als Voyeur. Als ihm sein Vater (Ciaran Hinds, «Munich») beichtet, dass sich seine Mutter das Leben genommen hat, beschuldigt er kurzerhand die junge, hübsche Stiefmutter (Claire Forlani) des Mordes. Nachdem sie ihn zur Rede stellt, haben sie kurz Sex.

Hallam haut nach Glasgow Edinburgh ab, wo er eine junge Frau (Sophia Myles, «Tristan & Isolde») sieht, die seiner Mutter ähnelt. Er beobachtet sie, lässt sich im gleichen Hotel anstellen, in dem sie arbeitet, und verliebt sich in sie. Sie hat allerdings bereits eine Beziehung. Dennoch kann Hallam ihr Herz erobern. Wenn da nur nicht sein dunkles Geheimnis wäre.

Sophia Myles und Jamie Bell in «Hallam Foe»Wenn sich diese Zusammenfassung ein wenig zusammenhangslos anhört, dann liegt das daran, dass das Drehbuch derart beliebig aus Versatzstücken zusammengesetzt ist, als ob es in einem Drehbuchlabor entstanden ist: Junge mit psychologischem Ballast verliebt sich in junge Frau, Frau ist entsetzt über das Geheimnis. Trotzdem kommt es zur Versöhnung. Rahmenhandlung bitte mit Dialogen auffüllen! An der Umsetzung ist wenig auszusetzen und die sinnliche Sophia Myles ist äusserst reizvoll, nur verheddert sich eben die Geschichte in ihrer eigenen Überspanntheit.

Das mickrige Bonusmaterial auf der DVD besteht aus banalen, an der Berlinale aufgenommenen Interviews mit Jamie Bell, Myles und Regisseur David Mackenzie (10 Minuten), die auf die üblichen Fragen äusserst gewöhnliche Antworten geben, sowie Aufnahmen (2 Minuten) vom Fototermin an der Berlinale.

Film: 3 Sterne
Bild-/Tonqualität: 4 Sterne
Bonusmaterial:
1 Stern

(Bild: ©Warner Home Video)

3 Kommentare to “«Hallam Foe» von David Mackenzie”

  1. David says:

    Was für ein Zufall 🙂

  2. juliaL49 says:

    Huch, erst jetzt gesehen: der haut nach Edinburgh ab, was Unterschied wie Zürich und Düsseldorf ist!

  3. Thomas says:

    Keine Ahnung, wie ich mich da verirrt habe. Aber immerhin sind beide Städte im gleichen Land und gerade einmal 60 km voneinander entfernt. Da stimmt der Vergleich also schon nicht ganz. 😉

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