«Four Your Consideration» von Christopher Guest

Nina Conti

Seit «Waiting for Guffman» (1996), einer Parodie über eine provinzielle Theatertruppe, haben die beiden Schauspieler Christopher Guest und Eugene Levy vier Filme zusammen geschrieben. Guest führte jeweils Regie. Vor der Kamera steht meist das gleiche Team aus Improvisations-erprobten Talenten wie Catherine O’Hara, Bob Balaban, Parker Posey, Fred Willard, Harry Shearer und Michael McKean. Das Niveau ist leider stetig gesunken. Oder das Konzept hat sich einfach abgenutzt.

Ausgerechnet der Parodie über ihre eigene Berufsgattung, den Oscar-geilen Filmemachern, fehlt der notwendige Biss. Wie die Sehnsucht nach einem Oscar ein paar Schauspieler um den Verstand bringt, erzählen Guest und Levy in «For Your Consideration». Als während den Dreharbeiten zu einem Drama plötzlich das Gerücht von möglichen Oscar-Nominationen die Runde macht, sind die Schauspieler, der Regisseur und die Werbeabteilung vollkommen aus dem Häuschen.

Die Truppe um Guest und Levy hat also bereits Rockmusiker («This Is Spinal Tap»), Amateurtheater («Waiting for Guffman») und Hundeausstellungen («Best in Show») aufs Korn genommen. Mit der Parodie über die Selbstverliebtheit in der eigenen Branche erzielen sie zwar nur wenige wirkliche Treffer, bieten aber trotzdem einige vergnügliche Blicke hinter die Kulisse der Traumfabrik.

Der einzige wahre Lichtblick ist Nina Conti, die sich mehr oder weniger selber spielt. Ihr könnte ich vermutlich stundenlang zusehen. Diesen Wunsch erfüllt die DVD auch nicht wirklich, aber immerhin ist beim Bonusmaterial neben einer entfallenen Szene auch noch ein kurzes Interview mit einer vollkommen übermüdeten Nina und ihrem frechen Monk enthalten.

Und wer ist eigentlich Nina Conti? Sie ist süss, charmant, schlagfertig und hat den unverschämtesten Bühnenpartner, einen kleinen Affen. Soll ich noch erwähnen, dass sie Bauchrednerin ist. Im Video, auf das ich gestern bei Stefan gestossen bin, zieht sie eine irrwitzig dekonstruktive Show ab.

Monk: «Where’s my microphone?»
Nina: «You don’t have a microphone.»
Monk: «Well, that ruins the illusion!»

Aber natürlich muss man es gesehen und nicht gelesen haben. Daher:

Film: 3 Sterne
Bild-/Tonqualität: 4 Sterne
Bonusmaterial:
3 Sterne

(Bild: ©Kinowelt)

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