«Cheers» mit Ted Danson und Shelley Long

«Cheers – Staffel 1»

Auf diese Serie habe ich schon lange einmal ausführlich hinweisen wollen, denn seit einigen Monaten sind die ersten beiden Staffeln auch auf Code-2-DVDs erhältlich. Weil ich nicht über ausreichend Geduld verfüge, besitze ich seit dieser Woche alle elf Staffeln auf Code-1-DVDs. Wer aber nicht auf deutsche Untertitel (oder wenn es unbedingt sein muss eine synchronisierte Fassung) verzichten möchte, der wird mit den Code-2-DVDs besser bedient.

Was in den USA populär ist, stösst nicht immer auch in Europa auf Begeisterung. Heute springt zwar fast jede erfolgreiche Fernsehserie probemlos über den grossen Teich, aber früher war das überhaupt nicht so. Bestes Beispiel dafür ist vermutlich die Sitcom «Cheers». Gemäss Titellied ist «Cheers» die Bar, «where everybody knows your name, and they’re always glad you came,» wo also alle deinen Namen kennen und froh sind, dass du gekommen bist.

Der komplette Text des Tittellied ist höchst einfach, aber nichtsdestoweniger genial: «Making your way in the world today, takes everything you’ve got. Taking a break from all your worries, sure would help a lot. Wouldn’t you like to get away? Sometimes you wanna go, where everybody knows your name, and they’re always glad you came. You wanna be where you can see, troubles are all the same. You wanna be, where everybody knows your name. You wanna go where people know, people are all the same. You wanna go, where everybody knows your name.»

Besitzer der gemütlichen Bar aus Boston, wo sich in der ersten Staffel die gesamte Handlung abspielt, ist der ehemalige Baseball-Spieler Sam «Mayday» Malone (Ted Danson). Für die Boston Red Sox hat er als Werfer so manches Spiel gewonnen (einige auch kläglich verloren), musste seine Karriere aber wegen Alkoholproblemen abbrechen. Dieser Widerspruch zwischen Barbesitzer und Ex-Alkoholiker liefert auch ausreichend Stoff für die Handlung. Das Haupaugenmerk ist aber auf die Spannungen zwischen Sam und der Kellnerin Diane Chambers (Shelley Long, «Night Shift») gerichtet.

Diane ist eine ewige Studentin, die sich in einen Dozenten verliebt hat, der mit ihr eine Beziehung aufbauen wollte. Er hat sie dann aber in der Bar sitzen gelassen, weil er zu seiner Frau zurückgekehrt ist. So hat der Charmeur Sam die über- und auch ein wenig eingebildete Diane als Kellnerin angestellt. Sie zitiert fleissig Nietzsche und andere Philosophen und Schriftsteller, er versucht sie immer wieder ins Bett zu kriegen.

Nicholas Colasanto, John Ratzenberger und George Wendt in «Cheers»

Ausserdem ist noch die vorlaute und häufig auch ausfällige Carla Tortelli (Rhea Perlman) als Kellnerin angestellt, und Ernie «Coach» Pantusso (Nicholas Colasanto) ist hinter der Bar tätig. Carla hat drei Kinder, wird während der ersten Staffel schon wieder von ihrem Ex-Mann schwanger und pflegt eine Hassliebe (Betonung auf Hass) mit Diane. Wie der Name schon sagt, war Coach als Coach bei den Red Sox angestellt, und er hat schon einige Bälle an den Kopf abgekriegt. Daher ist er meist ein wenig schwer von Begriff, verblüfft jedoch Personal und Bargäste immer wieder.

Prominente Stammgäste sind in der ersten Staffel vor allem Norm Peterson (George Wendt) und Cliff Clavin (John Ratzenberger). Norm ist ein unglücklich verheirateter, leicht rundlicher Buchhalter, der nach Feierabend fleissig seinen Bierbauch füllt und über sein Leben jammert. Cliff ist ein Postbote, der stolz auf seinen Beruf ist und über haufenweise seltsames Wissen verfügt. Norm und Cliff waren so beliebt, dass sie in den weiteren Staffeln noch prominenter eingesetzt werden. Dieser Grundstock an Figuren wird in jeder Folge durch weitere Gäste aufgelockert und ergänzt.

Selbst in den USA bekundete diese Serie beträchtliche Startschwierigkeiten. Die erste Staffel wies angeblich die niedrigsten Zuschauerzahlen aller Abendsendungen aus. Da aber die Kritiker begeistert waren, wurde «Cheers» nicht gleich abgesetzt (heute wäre so etwas unvorstellbar). Mit der Zeit entwickelte sich die Sendung zu einem Haupbestandteil des zugkräftigsten Abendprogramms des Senders NBC und war 1991 dann sogar die meistgesehene Sendung. Das verwundert auch nicht weiter, denn die Dialoge sind meist messerscharf und das Zusammenspiel der Figuren – selbst wenn sie sich anschreien – äusserst harmonisch.

Ted Danson und Shelley Long in «Cheers»

Am Ende der 1. Staffel gelingt es Sam schliesslich, Diane für sich zu gewinnen. So sind sie in der 2. Staffel ein Paar, was natürlich zu etlichen Komplikationen führt, zumal Frauenheld Sam zuvor nie in einer festen Beziehung war. Obschon ich mittlerweile in der 8. Staffel angelangt bin, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten Wie sich die Beziehungen weiter entwickeln wird. Ich kann aber darauf hinweisen, dass die Serie sich stetig steigert, was nicht zuletzt daran liegt, dass mit zunehmender Vertrautheit der Figuren der Humor manchmal ein wenig absurder wird.

Staffeln 1/2: 5 Sterne
Bild-/Tonqualität: 4 Sterne
Bonusmaterial:
0 Sterne

(Bilder: ©Paramount Pictures)

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