«Aachi & Ssipak» von Jo Beom-jin

«Aachi & Ssipak»

Wie «Princess» fällt auch der Südkoreanische Film «Aachi & Ssipak» («Achi-wa ssipak») in die Kategorie «Nicht jugendfrei». Der wilde Genremix überschreitet genüsslich die Grenzen des guten Geschmacks und vermag durch den frechen Humor zu verblüffen – eine schleckliche Actionkomödie.

Handlungsort ist Shit City, wo Scheisse Gold wert ist. Nachdem alle Energiequellen ausgeschöpft sind, haben Forscher in der futuristischen Stadt herausgefunden, wie man aus menschlichen Exkrementen Energie herstellt. Damit die Bevölkerung diese auch fleissig produziert, installiert die Regierung am Hintern jedes Menschen einen Chip, der die Abführmenge registriert und gleich auf der Toilette eine Belohnung bereithält: einen blauen Schleckstengel, der süchtig macht und so zu weiteren Sitzungen auf dem Klo motiviert.

Die blauen Suchtmittel haben aber, wie könnte es anders sein, negativen Auswirkungen. So haben die Schleckstengel Mutationen ausgelöst, die zur Bildung einer riesigen Untergrundbewegung von kleinen blauen Männchen, der Windelbande, geführt hat, deren Verlangen nach der Droge nur noch durch ihre unkontrollierte Schiesswut übertroffen wird. Ihnen ist jedes Mittel recht, um an die Substanz zu kommen. Die Regierung hat derweil einen Roboter auf die blauen Winzlinge angesetzt.

Dann sind da noch die beiden Kleinkriminellen Aachi und Ssipak, die ihr Geld mit dem Handel der streng kontrollierten Schleckstengel verdienen. Sie stehen allerdings unter dem Druck eines Gangsterbosses, der immer mehr davon fordert. Da fällt ihnen ein Chip in die Hände, durch den sie in den Besitz von Unmengen des begehrten Suchtmittels geraten. Daran sind natürlich auch die Regierung, die Windelbande und der Gangsterboss interessiert.

«Aachi & Ssipak»

«Aachi & Ssipak» ist ein wilder Trip. Da wird heftigst geballert, wie wild gerannt und derb geredet. Herrlich spritzt das Blut, wenn Kugeln in Zeitlupe die blauen Windelträger durchlöchern, die ein wenig wie Gremlins wirken. Und der vulgäre Humor ist gespickt mit Anspielungen auf die Heucheleien der Konsumgesellschaft. Dem selbstgerechten Missionar aus «Princess» würde gleich der Kragen platzen.

Durch eine atemberaubende Schiesserei auf einer Autobahn und eine Versammlung in einer Höhle erinnert «Aachi & Ssipak» zuerst noch an eine Parodie von «The Matrix Reloaded» und «The Matrix Revolutions», entwickelt dann aber einen ganz eigenen Rhythmus und Erzählstil. Die Handlung ist dabei ziemlich lose strukturiert und wird durch die regelmässigen, blutigen Aufeinandertreffen der vier Parteien zusammengehalten. Denn wo Aachi und Ssipak auftauchen, da sind auch die restlichen analfixierten Schleckstengelschlecker bald zur Stelle.

Fazit: «Aachi & Ssipak» ist eine rasende Actionkomödie, die durch gewagten Humor und übertriebene Brutalität zu gefallen vermag.

Bewertung: 5 Sterne

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