«Prince of the City» von Sidney Lumet

Treat Williams in «Prince of the City»

The first thing a cop learns is he can’t trust anybody but his partners. Nobody cares about me but my partners.

Nicht nur Martin Scorese kennt sich im Dickicht der Gesetzlosen von New York («GoodFellas») oder Boston («The Departed») aus, auch Sidney Lumet liebt die moralisch zwiespaltigen Figuren auf beiden Seiten des Gesetzes, wie etwa in «Serpico» oder «Dog Day Afternoon». Im Klassiker «Prince of the City» zeigt Lumet, dass im Sumpf des Drogenhandels manchmal selbst die Ermittler der Polizei nicht in der Lage sind, ihre reine Weste zu bewahren.

Im Alltag zwischen kleinen Junkies und grossen Drogenhändlern wird der New Yorker Detective Daniel Ciello (Treat Williams) immer tiefer in den Strudel der Korruption hineingezogen. Als sich die Staatsanwälte einer Spezialkommission bei ihm melden, willigt er widerstrebend, aber von seinem Verantwortungsgefühl getrieben in die Zusammenarbeit ein. Ciello wird zum Spitzel, weigert sich aber, seine ehemaligen Kollegen zu verraten. Doch der Druck auf ihn wird immer grösser.

Treat Williams in «Prince of the City»

Die letzten elf Minuten von Sidney Lumets atmosphärisch dichten Drama «Prince of the City» über moralische Grundsätze bei der Polizeiarbeit  gehören zu den packendsten und aufwühlendsten Szenen der Filmgeschichte. Während Ciello im Zeugenstand sitzt, diskutieren Staatsanwälte sein Schicksal. Das Drama war nicht nur eine Sternstunde für Regisseur Lumet und seine Co-Drehbuchautorin Jay Presson Allen, sondern auch für Hauptdarsteller Treat Williams, der für diese Rolle eine von drei Golden-Globe-Nominationen erhalten hat, in den 90er-Jahren aber in der TV- und B-Movie-Versenkung verschwunden ist.

Der Film ist wegen der Laufzeit von 160 Minuten auf zwei DVDs aufgeteilt. Die Bezeichnung «Special Edition» oder in diesem Fall «Premium Edition» ist aus diesem Grund nicht wirklich gerechtfertigt. Angeblich soll auch eine 240-minütige Version existieren, die im Fernsehen ausgestrahlt worden ist. Von diesem Material ist allerdings nicht zu finden. Auf der zweiten DVD findet sich zumindest eine sehenswerte halbstündige Dokumentation über die Entstehung des Films.

Film: 6 Sterne
Bild-/Tonqualität: 5 Sterne
Bonusmaterial:
2 Sterne

(Bilder: ©Warner Home Video)

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