«The Crazies» von Breck Eisner

Timothy Olyphant und Radha Mitchell in «The Crazies»

Stop pretending everything’s going to be ok.

Horrorfilme scheinen eine Halbwertszeit von ungefähr 10 Jahren zu haben. Auch in Zeiten von Heimvideo sind sie nach spätestens 20 Jahren vergessen. Nach etwa 30 Jahren folgt dann das Remake. So geschehen im Fall von «Halloween» (1978/2007), «The Last House on the Left» (1972/2009), «A Nightmare on Elm Street» (1984/2010) oder «Friday the 13th» (1980/2009). Oder nun eben auch «The Crazies» (1973/2010).

Idyllischer könnte das Leben für Sheriff David Dutten (Timothy Olyphant, «Catch and Release») und seine schwangere Frau Judy (Radha Mitchell, «Surrogates») nicht sein. Sie leben in der verträumten Ortschaft Ogden Marsh, einer typischen amerikanischen Kleinstadt im Mittleren Westen, in der sich die Einwohner auf der Strasse freundlich grüssen und sich noch gegenseitig helfen. Bis eines Tages das Leben aus den Fugen gerät. Beim Baseball-Spiel der lokalen High-School-Mannschaft läuft Rory Hamill (Mike Hickmann) mit einer Schrotflinte über das Feld. Als der als Alkoholiker bekannte Mann die Schusswaffe hebt, zögert Dutten keine Sekunde und erschiesst ihn.

Noch in der gleichen Nacht fackelt Bill Farnum (Brett Rickaby) sein Haus ab, in dem sich noch seine Familie befindet. Die gefährlichen Verrückten sind schnell überall. Da eilt bereits die Nationalgarde zu Hilfe, geht allerdings äusserst brutal gegen Infizierte und Gesunde vor. Gemeinsam mit Judys Mitarbeiterin Becca (Danielle Panabaker, «Friday the 13th») und dem Deputy Russell (Joe Anderson, «Across the Universe») suchen Dutten und seine Judy einen Ausweg aus der Hölle, während die mörderischen Bestien im Schatten der einstigen Friedlichkeit lauern.

Radha Mitchell in «The Crazies»

Bei einem Remake von einem Horrorfilm steht eigentlich der Vergleich von Original und Kopie an. Doch wer sieht sich schon freiwillig einen Film von George A. Romero an, der nach seinem meisterlichen Regiedebüt «Night of the Living Dead» hauptsächlich mittelmässige bis enttäuschende Fortsetzungen abgeliefert hat. Auch an «The Crazies» ist klar zu erkennen, dass Romero ganz bestimmt kein Lieferant von neuen Einfällen ist. Die Grundlage ist eine Mischung aus seinen eigenen Zombies und einer Variante von «Invasion of the Body Snatchers». Die Übertragung der «Krankheit» erfolgt nicht über einen Biss, sondern einfach durch das Wasser, und die verwandelten Personen handeln um einiges koordinierter als Zombies. Eine noch viel beängstigendere Ausgangslage.

Ob nun das Original oder die Kopie besser ist, kann ich also nicht beurteilen. Basierend auf das  Drehbuch von Scott Kosar und Ray Wright hat Regisseur Breck Eisner («Sahara») aber auf jeden Fall einen stimmungsvollen und packenden Schocker abgeliefert. Konsequent und stilsicher schildert er die Vorgänge aus der Perpektive der beiden Hauptfiguren, so dass lange Zeit nicht wirklich klar ist, was eigentlich vorgefallen ist. Die Lage wird immer bedrohlicher und der Überlebenskampf verzweifelter. Wie es sich für einen ordentlichen Horrorfilm gehört, ist auch eine gesunde Portion Gesellschaftskritik enthalten, die sich in erster Linie gegen das Militär richtet.

Fazit: «The Crazies» ist ein spannender Horror-Thriller, der mit einfachen Mitteln eine aussichtslose Situation vor Augen führt.

Bewertung: 5 Sterne

(Bilder: © Ascot Elite)

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