«The Sorcerer’s Apprentice» von Jon Turteltaub

Nicolas Cage und Monica Bellucci in «The Scorcerer's Apprentice»

Love… is a distraction.

Wenn Disney-Hausproduzent Jerry Bruckheimer die Ideen ausgehen, kann der Vergnügungspark Disneyland («Pirates of the Caribbean») als Inspiration dienen. Falls selbst dieses Reservoir ausgeschöpft ist, hält auch einmal ein beliebter Kurzfilm als Quelle her. Für «The Sorcerer’s Apprentice» diente das gleichnamige Segment aus «Fantasia» als Vorlage. Die von Regisseur Jon Turteltaub («National Treasure: Book of Secrets») mit seinem Lieblingsschauspieler Nicolas Cage («Kick-Ass», «Face/Off») in der Hauptrolle inszenierte romantische Fantasy-Komödie ist nur selten anzumerken, dass es sich lediglich um einen aufgeblähten Kurzfilm handelt.

Balthazar Blake (Cage) war einst zusammen mit Veronica (Monica Bellucci) und Maxim Horvath (Alfred Molina, «An Education») ein Zauberlehrling von Merlin (James A. Stephens). Horvath schlug sich jedoch auf die Seite der bösen Zauberin Morgana le Fay (Alice Krige), die den Untergang der Welt auslösen möchte. Veronica gelang es, Morgana mit sich zu verschmelzen. Balthazar konnte danach nur jedoch verhindern, dass seine Geliebte Veronica von Morgana aus dem Innern zerstört wird, indem er sie in einen Grimhold einschloss. In dieser magische Matrjoschka fing er später auch alle anderen bösen Zauberer ein. Dann machte er sich auf die Suche nach dem «Prime Merlinean», dem einzigen Menschen, der Morgana vernichten kann.

1500 Jahre später stolpert der tollpatschige Schüler Dave in New York in den Laden «Arcana Cabana» von Balthazar. Der testet gleich einmal, ob es sich um den Nachfolger von Merlin handeln könnte. Tatsächlich scheint seine Suche an einem Ende angelangt zu sein. Doch in dem Moment befreit sich Horvath aus dem Grimhold. Im Kampf mit Balthazar werden beide für 10 Jahre in eine chinesische Vase eingeschlossen. Nun beginnt der Film eigentlich erst so richtig. Kaum sind die beiden Zauberer wieder frei, machen sie sich wieder auf die Suche nach dem Grimhold und dem Prime Merlinean. Dave (Jay Baruchel) ist unterdessen ein Jungphysiker, immer noch ordentlich tollpatschig und verliebt in die hübsche Becky (Teresa Palmer).

Nicolas Cage und Jay Baruchel in «The Scorcerer's Apprentice»

Wo gezaubert wird, darf scheinbar eine Anspielung auf Nikola Tesla nicht fehlen. Trat der Erfinder und Elektro-Ingenieur in «The Prestige» noch als Nebenfigur in Erscheinung, spielt in «The Sorcerer’s Apprentice» zumindest der visuell beeindruckende Tesla-Transformator eine zentrale Rolle. Dave führt ein Experiment mit diesem Resonanztransformator durch. Dabei stösst er eher zufällig auf die musikalischen Qualitäten des Geräts, die ihm in seinen Bemühungen um die Zuneigung von Becky hilfreich sind. Ganz generell dient die Tesla-Spule auch dazu, die im Film formulierte Beziehung zwischen Magie und Physik zu veranschaulichen. Schliesslich erklärt Balthazar, dass das Geheimnis der Zauberer lediglich in der Kontrolle der Elemente besteht. Auf die Frage «Is sorcery science or magic?» antwortet er mit «Yes and yes.»

Natürlich darf auch die für diesen Film grundlegende Szene nicht fehlen, in der sich der Zauberlehrling ein wenig überschätzt und für die Reinigung des Arbeitsplatzes ein wenig Magie verwendet. Die unausweichliche Überschwemmung bleibt ebenso wenig aus wie die dazu passende Musik von Tschaikowsky. Dazwischen wird viel gezaubert, ansonsten gekämpft und geschmachtet. Balthazar setzt immer wieder seine Plasma-Kugeln ein und versucht Dave in die Kunst der Magie einzuführen und ihn gleichzeitig über die Gefahren der Liebe aufzuklären. Sogar ein riesiger Adler und ein fürchterlicher Drache tauchen auf.

Im merklich überladenen Drehbuch von Matt Lopez, Doug Miro und Carlo Bernard sind diese zahlreichen Elemente aus Fantasy, Komödie, Action und Romantik leicht holprig aneinander gereiht. Oder vielleicht liegt es auch an der nicht immer gleich stilsicheren Ausführung durch Regisseur Jon Turtletaub, dass die Übergänge sich nicht immer reibungslos ineinander fügen. Trotzdem ist Turtletaub ein überaus gefälliges Spektakel gelungen. Wo Bruckheimer für die Produktion verantwortlich zeichnet, ist eben sowieso garantiert, dass die Schaueffekte eindrücklich inszeniert werden und die Schwächen des Drehbuchs dadurch schnell vergessen werden. Dazu tragen auch die munter aufspielenden Darsteller bei.

Fazit: «The Sorcerer’s Apprentice» ist eine kurzweilige Fantasy-Komödie mit vielen Zaubereffekten und reichlich Romantik.

Bewertung: 4 Sterne

(Bilder: © 2009 Disney Enterprises, Inc.)

Ein Kommentar to “«The Sorcerer’s Apprentice» von Jon Turteltaub”

  1. Alice says:

    Also, alleine Cage wieder einmal mit Haaren sehen zu können, ist diesen Film wert, reps. wäre diesen Film wert … unser Lokalkino zeigt lieber andere Filme, lauter solche, auf die ich keine Lust habe.

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