«Dr. Seuss’ The Lorax» von Chris Renaud

A tree falls the way it leans. Be careful which way you lean.

Politisches Manifest oder einfach nur ein bunter Kinderfilm? Diese Frage stellt sich beim Animationsfilm «Dr. Seuss’ The Lorax», der sehr deutlich die Auswüchse des Kapitalismus anklagt. Doch in erster Linie ist «Dr. Seuss’ The Lorax» eine amüsante und fröhliche Abenteuerkomödie.

Aber was ist überhaupt ein Lorax? Der Lorax, eine Erfindung des reimenden amerikanischen Kinderbuchautoren Dr. Seuss, ist der Wächter des Waldes. Er kommt auf die Erde, weil ein Mensch einen Baum gefällt hat. Sie einigen sich darauf, dass keine weiteren Bäume mehr gefällt werden sollen. Doch weil die Firma des Menschen mehr Profit macht, wenn die Bäume gefällt werden, steht bald keiner mehr. Der Film setzt in der Geschichte aber erst viel später ein, in der arg künstlichen Stadt Thneedville.

In Thneedville sind alle Menschen glücklich. Besonders Aloysius O’Hare, der durch den Verkauf von sauberer Luft in Flaschen reich geworden ist. Da nämlich in Thneedville und Umgebung keine Bäume mehr wachsen, ist alles aus Plastik, und so mangelt es an Sauerstoff. Einzig das Mädchen Audrey (Stimme von Taylor Swift) würde gerne einen Baum sehen. Und weil der 12-jährige Ted (Zac Efron, «High School Musical 3: Senior Year») unsterblich in sie verliebt ist, wagt er sich aus der Stadt, um vom mysteriösen Once-ler (Ed Helms, «The Hangover») zu erfahren, wieso es keine Bäume mehr gibt. Der berichtet, wie er gegen den Willen des Lorax (Danny DeVito, «One Flew Over the Cuckoo’s Nest») alle Bäume gefällt hat.

Ziemlich verschachtelt wird in «Dr. Seuss’ The Lorax» erzählt, welche Auswirkungen die Gier nach ungebremsten Wachstum haben kann. Die warnende Botschaft gegen Umweltverschmutzung und Ausbeutung der Natur ist keinesfalls subtil versteckt, sondern führt vielmehr als Leitfaden durch den Film. Schon im ersten Lied verkünden die Einwohner von Thneedville, dass sie sich nicht an Smog, Abfall und Chemikalien stören, auch wenn dadurch die Kinder unheimlich leuchten. Am Ende wird darauf hingewiesen, dass nur durch den persönlichen Einsatz von besorgten Menschen die Dinge verbessert werden können.

Der Parabel mangelt es also ganz bestimmt nicht an moralischen Werten. Doch auch der Spass kommt im Drehbuch von Ken Daurio und Cinco Paul, die schon mit «Dr. Seuss’ Horton Hears a Who» für eine rasante Adaption einer Geschichte von Dr. Seuss gesorgt haben, nicht zu kurz. Regisseur Chris Renaud legt nämlich nach «Despicable Me» erneut ein farbenfrohe Abenteuerkomödie mit allerlei kuriosen Einfällen, rasanten Verfolgungsjagden und zahlreichen Spässen vor. Anstatt kleinen gelben Minions rennen dieses Mal einfach kleine kuschelige Bärchen und diverse sonstige Tiere durch die Szenen und sorgen für allerlei Chaos.

Im Film wird übrigens auch regelmässig gesungen. Wer nun aber denkt, dass vor allem Pop-Phänomen Taylor Swift und der Musical-erprobte Zac Efron in die Lieder einstimmen, irrt sich gewaltig. Die beiden jungen Stars kommen überhaupt nicht zum Singen. Stattdessen darf vor allem Ed Helms einige witzige rockige Nummern abliefern.

Fazit: Nach «Dr. Seuss’ Horton Hears a Who» folgt mit «Dr. Seuss’ The Lorax» ein weiterer charmant verspielter Ausflug in das faszinierende Universum von Dr. Seuss.

Bewertung: 5 Sterne

(Bilder: © Universal Pictures and Illumination Entertainment)

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