11/2010: Schwuler Jim Carrey, ballernder Matt Damon

Gabourey Sidibe in «Precious»

Bevor ich mich wieder den Filmen der Diagonale zuwende, zunächst ein kurzer Blick in die Deutschschweizer Kinos. Dort wird das Angebot heute gleich um sieben Filme erweitert, drei davon habe ich gesehen. Auf alle Fälle sehenswert ist das überwältigende Sozialdrama «Precious» mit starken Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen Gabourey Sidibe und Mo’Nique. Aber vorsicht: Der schonungslose Film ist für schwache Gemüter nur schwer verdaulich. Ebenfalls packend, aber auch ganz amüsant ist die Tragikomödie «I Love You Phillip Morris», in der Jim Carrey und Ewan McGregor ein Pärchen spielen.

Wer sich noch über die Hintergründe des Irakkriegs aufklären lassen muss, wird sich vielleicht an «Green Zone» erfreuen. Matt Damon macht sich in diesem Kriegsthriller auf die Suche nach den unauffindbaren Massenvernichtungswaffen und stösst dabei auf die Ablehnung der Bevölkerung. Für die Rolle in «Crazy Heart» hat Jeff Bridges seine längst überfälligen Oscar erhalten. Mel Gibson deckt in «Edge of Darkness» eine Verschwörung auf. Dass auch orthodoxe Juden sich in Personen des gleichen Geschlechts verlieben können, zeigt das Drama «Eyes Wide Open». Auf eine Reise durch die Unterwasserwelt führt der Dokumentarfilm «Océans».

Meine weiteren Empfehlungen: Von den weiterhin gezeigten Filmen sollte man sich auf keinen Fall die Meisterwerke «A Serious Man» von Joel und Ethan Coen, «Up in the Air» von Jason Reitman, «Shutter Island» von Martin Scorsese und «An Education» von Lone Scherfig entgehen lassen. Die Coens amüsieren sich in ihrer schwarzen Komödie über Menschen, die immer eine Erklärung brauchen. «Up in the Air» ist eine treffsichere Tragikomödie mit brillanter Inszenierung, bissigen Dialogen und grandiosen Schauspielern. Martin Scorsese hat einen fesselnden psychologischen Thriller über Wahrheit und Wahnsinn inszeniert. Das gefühlvolle Drama von Scherfig und Drehbuchautor Nick Hornby wagt sich in die zerbrechliche Gefühlswelt einer jungen Britin in den 60er-Jahren. Trotz einigen handwerklichen Schwächen ist auch «Invictus» von Clint Eastwood mehr als sehenswert.

(Bild: © Ascot Elite)

1 comment

  1. Solche Beiträge wie den letzten hier lese ich nicht gerne, weil ich die Filme alle gerne sehen würde, aber dann doch nicht, weil es nur synchronisiert geht. Mpf. Muss umziehen!

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