NIFFF 09: Neuer Besucherrekord und die Gewinner

«Fish Story»

Gestern ist die 9. Ausgabe des Neuchatel International Fantastic Film Festival mit einem neuen Besucherrekord zu Ende gegangen. Mehr als 22’000 Festivalbesucher (2000 mehr als 2008) konnten gezählt werden. Die Festivalleitung zeigt sich erfreut: «Mit diesem Publikumsrekord verteidigt das Neuenburger Internationale Festival des Fantastischen Films kurz vor dem zehnjährigen Jubiläum mehr denn je seinen Ruf als unverzichtbare Veranstaltung im Bereich des Genrekinos.» Ausserdem haben die Jurys zahlreiche Preise vergeben, fast ausschliesslich an Filme, die ich nicht gesehen habe.

Die Jury des internationalen Wettbewerbs, bestehend aus Bong Joon-ho (Regisseur Buy Doxycycline , Korea), Joko Anwar (Regisseur, Indonesien), Gerard Soeteman (Drehbuchautor, Niederlande), François Angelier (Journalist, Frankreich) und Erika Stucky (Sängerin und Performerin, Schweiz/USA) vergibt den H.R. Giger «Narcisse», Preis für den besten Film, an «Fish Story» von Yoshihiro Nakamura (Japan). Begründung: «Wir vergeben den Hauptpreis <Narcisse> an einen Film, der sich für alle Künstler einsetzt, die uneingennützig ihre Vision verfolgen. Wir sind uns bewusst, dass nicht nur wir selbst unseren Planeten bedrohen, sondern auch Kräfte aus dem All. Damit wir diese Gefahr mit japanischem Rock, einer Mathematikerin, indischen Raketen und einem internationalen Astronautenteam bannen können, unterstützen wir schulterklopfend den Film <Fish Story>.»

Eine spezielle Erwähnung hat sich gemäss Jury «Infestation» von Kyle Rankin (USA) verdient. Die amüsante Monsterkomödie habe ich sogar gesehen. Die Begründung der Jury: «Aufgrund seines Humors, seiner Hommage an das fantastische Kino seit den Werken von Méliès ab 1895, seinen Schreckmomenten und seinem Anreiz, sich Insektizide zukünftig in der Schweiz zu beschaffen, vergeben wir eine spezielle Erwähnung an den Film <Infestation>.» Hä? Fantastische Filme sorgen offensichtlich für fantastische Formulierungen.

Die Mélies-Jury, bestehend aus Valentin Greutert (Produzent, Schweiz), Florian Keller (Filmkritiker, Schweiz) und Bettina Oberli (Regisseurin, Schweiz) vergibt den Silbernen Méliès für den besten europäischen Spielfilm an «Left Bank» von Pieter Van Hees (Belgien): «Ein Film über eine junge Frau, die körperlich an ihre Grenzen geht – und dabei ihr Leben aufs Spiel setzt. Atmosphärisch stark, besticht <Left Bank> auch durch seinen eigenwilligen Umgang mit vertrauten Elementen des Genrekinos: Das Fantastische und das Okkulte sind glaubhaft geerdet im sozialen Realismus einer urbanen Einöde. So erschafft Regisseur Pieter van Hees eine eigene Mythologie des Unheimlichen, die auf überzeugende Weise regional verankert ist.» Der Film ist somit für den Goldenen Méliès nominiert, der an der 42. Ausgabe des Festival Internacional de Cinema Fantastico de Catalunya in Sitgès im Oktober 2009 verliehen wird.

Im Schweizer Kurzfilmwettbewerb verleiht die Jury SSA/Suissimage, bestehend aus Fulvio Bernasconi (Regisseur, Schweiz), Pascal Gavillet (Filmkritiker, Schweiz) und Stéphanie Guex (Kuratorin, Schweiz) den Preis H.R. Giger «Narcisse» für den besten Schweizer Kurzfilm an «Le petit dragon» von Bruno Collet. Der Preis Taurus Studio geht an «Le petit dragon» von Bruno Collet und «Déjà» von Antonin Schopfer. Im Wettbewerb für europäische fantastische Kurzfilme wird «Tile M for Murder» von Magnus Holmgren (Schweden) für den Goldenen Méliès des besten europäischen Kurzfilms nominiert.

Der Publikumspreis der TSR geht an «Connected» von Benny Chan (Hongkong/China). Der Preis für den besten asiatischen Film geht an «The Handsome Suit» von Tsutomu Hanabusa (Japan). Der Preis Mad Movies für den «verrücktesten» Film geht an «Left Bank» von Pieter Van Hees (Belgien). Der Prix Titra Film geht an «Antichrist» von Lars Von Trier (Dänemark). Der Jugendpreis Denis-de-Rougemont geht an «Fish Story» von Yoshihiro Nakamura (Japan).

Ein Kommentar to “NIFFF 09: Neuer Besucherrekord und die Gewinner”

  1. sowohl Fish Story wie Left Bank sind würdige Preisträger. Die Texte der Jury allerdings wirken komisch bemüht, auf originell gemacht; das wertet die Preise fast ein bisschen ab, weil nicht wirklich auf den Film eingegangen wird, sondern die Jury sich in den Vordergrund spielt, dabei aber leider absoluten Unsinn produziert. Typisch für diese Haltung der Insektizide-aus-der-Schweiz-hahahazwinkerzwinker-Füller

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