18/2010: Fliegendes Eisen gegen fliegende Yogis

David Sieveking in «David Wants to Fly»

Offiziell fliegt heute «Iron Man 2» in die Deutschschweizer Kinos. Wenn sich das Wetter nicht bessert, hat die Fortsetzung gute Aussichten, die 19’102 Eintritte zu überbieten, die «Iron Man» vor exakt zwei Jahren in den ersten vier Tagen in den Kinos verbucht hat. Wirklich empfehlenswert ist aber vielmehr ein anderer Film übers Fliegen. David Sieveking macht sich in seinem höchst unterhaltsamen Dokumentarfilm «David Wants to Fly» (Bild) auf die Suche nach den fliegenden Yogis, von denen David Lynch sich den Weltfrieden erhofft.

Herzschmerz nach einer Vorlage von Nicholas Sparks gibt es im Drama «Dear John». Wegen Amanda Seyfried («Chloe») möchte ich mir den Film beinahe ansehen, Channing Tatum schreckt hingegen ab. Das Biopic «Coco Chanel & Igor Stravinsky» hätte eigentlich letzten Herbst am Zurich Film Festival gezeigt werden sollen. Der Regisseur hat ihn dann aber wegen der Verhaftung von Roman Polanski zurückgezogen. Seither habe ich das Interesse an diesem für politische Zwecke missbrauchten Streifen verloren. Auf einen Pfad der Selbstfindung begibt sich die Hauptfigur des chilenischen Dramas «Turistas». Einen Blick in die Schrebergärten in der Schweiz wirft Mano Khalil in seinem Dokumentarfilm «Unser Garten Eden».

Meine Empfehlungen: Von den weiterhin gezeigten Filmen sollte man sich auf keinen Fall die Meisterwerke «A Serious Man» von Joel und Ethan Coen, «Up in the Air» von Jason Reitman, «Shutter Island» von Martin Scorsese und «An Education» von Lone Scherfig entgehen lassen. Die Coens amüsieren sich in ihrer schwarzen Komödie über Menschen, die immer eine Erklärung brauchen. «Up in the Air» ist eine treffsichere Tragikomödie mit brillanter Inszenierung, bissigen Dialogen und grandiosen Schauspielern. Martin Scorsese hat einen fesselnden psychologischen Thriller über Wahrheit und Wahnsinn inszeniert. Das gefühlvolle Drama von Scherfig und Drehbuchautor Nick Hornby wagt sich in die zerbrechliche Gefühlswelt einer jungen Britin in den 60er-Jahren. Auf alle Fälle sehenswert sind auch die schonungslose Superhelden-Tragikomödie «Kick-Ass», das überwältigende Sozialdrama «Precious». Trotz einigen handwerklichen Schwächen lohnt sich auch «Invictus» von Clint Eastwood.

(Bild: © Praesens Film AG/Adrian Stähli)

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